Gefährdungsbeurteilung in Kindertageseinrichtungen
Neues Kita-Tool hilft auf die Sprünge
Mit einem neuen Internetangebot richtet sich die Unfallkasse Rheinland-Pfalz an Verantwortungsträger in und für Kindertageseinrichtungen: Das maßgeschneiderte „Kita-Tool“ zeigt Möglichkeiten auf, die Arbeits- und Lernbedingungen in der Kita mit Blick auf Sicherheit und Gesundheit neu zu betrachten. Kita-Träger und Kita-Leitungen können sich für die Erarbeitung ihrer eigenen Gefährdungsbeurteilung an Mustervorlagen orientieren und diese auf die Verhältnisse in ihren Einrichtungen anpassen. Das Kita-Tool steht kostenfrei zur Verfügung:
Was bedeutet „Gefährdungsbeurteilung“?
Das übergeordnete Ziel im Arbeitsschutzgesetz ist es, die Sicherheit und die Gesundheit der Beschäftigten und der Kinder zu erhalten und zu verbessern. Dazu beurteilt der Arbeitgeber bzw. die Arbeitgeberin für die betroffenen Menschen ihre Arbeit bzw. den Lernraum und ermittelt mögliche Gefährdungen. Daraus werden die erforderlichen schützenden Maßnahmen abgeleitet, jeweils orientiert an der Art der Tätigkeit oder des pädagogischen Angebots.
Das neue Kita-Tool stellt verschiedene Praxisbeispiele zur Gefährdungsbeurteilung vor. Das Onlineangebot lebt dabei von den Zusendungen guter Beispiele aus der Praxis der Kindertageseinrichtungen. Alle Kitas in Rheinland-Pfalz sollen mit geringem, jedoch zielführendem Aufwand ihren sicheren und gesunden Kita-Alltag gestalten und leben. Das Angebot für Kita-Leitungen orientiert sich am Tagesablauf in der Kita, ähnlich der neuen Branchenregel Kindertageseinrichtung; Das Angebot für die Kita-Träger zeigt die wesentlichen Räume und das Außengelände in der Aufteilung auf.
Wozu die Unterscheidung nach Träger und Leitung?
Für eine sichere und gesunde Kita ist die Zusammenarbeit aller Akteure erforderlich. Das sind neben dem Träger, der Leitung und dem Kita-Team auch die Fachkraft für Arbeitssicherheit (SiFa) und die Betriebsärztin oder der Betriebsarzt (BA). Zur täglichen Aufgabe der Kita-Teams, mit den Kindern einen pädagogisch wertvollen Alltag zu gestalten, gehört es auch, einen Aufsichtsrahmen zu ziehen, damit Kinder und Beschäftigte alles das, was sie tun, auch sicher und gesund tun können.
„Nach unserer Auffassung lassen sich somit zwei Bereiche differenzieren: Der Fachverantwortliche des Trägers mit Blick für die Hardware (Ausrüstung und Technik) und die Leitung mit ihrem Team für die Pädagogik. Beide Teile erhalten fachliche Unterstützung von der SiFa und BA, und beide Seiten unterstützen sich gegenseitig“, erklärt Oliver Patschula, Präventionsberater im Referat Bildungseinrichtungen der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.
Sicher und gesund – versteht sich von selbst!
Anliegen der Unfallkasse ist es, dass Sicherheit und Gesundheit als „Selbstverständlichkeit“ in der täglichen, pädagogischen Arbeit integriert sind und nicht als zusätzliche Aufgabe verstanden werden.
In vielen Einrichtungen gibt es bereits Prozesse des Qualitätsmanagements. Diese beinhalten im pädagogischen Teil z. B. in Form von Prozessbeschreibungen, bereits wesentliche Überlegungen, die Angebote sicher und gesund zu gestalten. Oder es existieren Festlegungen im Team, etwa für Regeln in Funktionsräumen für die Kinder und das Personal. „Schauen Sie mal, was Sie bereits an anderen Stellen erarbeitet haben, damit der Kita-Alltag sicher und gesund ablaufen kann. Orientieren können Sie sich dabei sehr gut an der Branchenregel Kindertageseinrichtung“, rät Oliver Patschula.