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Unfallkasse Rheinland-Pfalz | Wege zur Präventionskultur aufgezeigt


Wege zur Präventionskultur aufgezeigt

Seminar lässt die Kampagne „kommmitmensch“ greifbar werden

Für die Kultur der Prävention begeistern möchte die Kampagne kommmitmensch: Sicher. Gesund. Miteinander. Die Unfallkasse Rheinland-Pfalz bringt die bundesweite Präventionskampagne der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen jetzt in die Betriebe – mit dem Seminar „Wege zur Präventionskultur in Ihrem Unternehmen“. So wie in Mertesdorf im Ruwertal, wo  die Präventionsmitarbeitenden der Unfallkasse Claudia Preußler und Oliver Nolden Führungskräften, Fachkräften für Arbeitssicherheit, Sicherheits- und BGM-Beauftragten aus der Region um Trier und aus der Pfalz Ansatzpunkte und Ideen in Sachen Präventionskultur vermittelten.

Bewusstsein für Gesundheits- und Sicherheitskultur

Nach wie vor gibt es noch zu viele tödliche Arbeitsunfälle. Technologisch ist in Sachen Sicherheit fast alles ausgereizt, auch organisatorisch hat sich schon viel getan. Wo es aber noch Handlungsbedarf gibt, ist beim „Faktor Mensch“. Sprich: Wenn schlichtweg mehr Bewusstsein für Arbeitssicherheit vorhanden wäre, käme es gar nicht erst zu so manchem Unfall. Ziel der kommmitmensch-Kampagne ist es deshalb, das Bewusstsein für Gesundheits- und Sicherheitskultur in allen Bereichen nachhaltig zu verbessern.

Haben Sie das Gefühl, dass es bereits eine Präventionskultur in Ihrem Hause gibt?

Das wollten Claudia Preußer und Oliver Nolden ganz zu Beginn des Seminars wissen. Die Antwort: In Teilen schon, aber sicherlich ist das Bemühen um mehr Gesundheits- und Sicherheitskultur noch ausbaufähig. Das fand auch Seminarteilnehmer Thomas Strottner, Sicherheitsfachkraft der Stadtverwaltung Kaiserslautern. „Besonders bei Verwaltungen gibt es noch viel zu tun, um den Blick für eine bewusstere Arbeits- und Sicherheitskultur zu schärfen“, erklärt er. Grund für ihn, gerade bei den Führungskräften verstärkt zu missionieren. Insbesondere bei denen, die neu ins Amt kommen, leistet Strottner Aufklärungsarbeit und informiert über die Verantwortung. Und es gibt Fortschritte. Erst vor kurzem hat die Stadtverwaltung die neue Leitlinie der Führungskräfte vorgestellt, und hier sind Merkmale einer Präventionskultur – wie Beteiligung, Respekt, Vertrauen und Fehlerkultur –  schon festgeschrieben.

Viele kleine Schritte zur Kultur der Prävention

Ob in Kitas und Schulen, in der Verwaltung oder sonstigen Betrieben: Einfach ist es natürlich nicht, eine Kultur der Prävention in den Köpfen der Menschen zu verankern. Vielmehr braucht es viele kleine Schritte, um das Sicherheitsbewusstsein und die Haltung und damit auch das Verhalten aller nachhaltig zu verändern. Doch die Anstrengungen machen Sinn: Es lohnt sich für Unternehmen und Behörden, die aktive Gestaltung sicherer und gesunder Arbeit als Instrument für einen gesunden Betrieb zu nutzen und die Mitarbeitenden dahingehend zu motivieren und einzubeziehen. 

Sechs Handlungsfelder für Sicherheit und Gesundheit

Bereits heute ist die Arbeitssicherheit in den Betrieben fest verankert. Dementsprechend waren die Rechte und Pflichten der für die Arbeitssicherheit verantwortlichen Akteure – von der Unternehmensleitung bis zum Sicherheitsbeauftragten – für die Seminarteilnehmenden auch keine böhmischen Dörfer. Die meisten von ihnen sind selbst in ihren Betrieben als Sicherheitsbeauftragte eingesetzt. Dass zur Präventionskultur aber viel mehr gehört, konnten sie in dem Seminar der Unfallkasse erfahren. 

Unter anderem lernten sie, dass die kommmitmensch-Kampagne sechs Handlungsfelder für Sicherheit und Gesundheit ausgemacht hat und den Hebel ganz oben ansetzt: Was kann die Führung tun, um die Sicherheit und Gesundheit der Menschen bei allen wichtigen betrieblichen Entscheidungen im Blick zu behalten? Im Rahmen eines World-Cafés gingen die Seminarteilnehmenden selbst den Merkmalen guter und schlechter Führung auf den Grund und erörterten, was in ihren jeweiligen Unternehmen überhaupt unter Kultur verstanden wird. Wichtiges Fazit: Führungskräfte sollten stets mit gutem Beispiel vorangehen und den Beschäftigten mit Respekt und Wertschätzung begegnen. 

Stimmt auch die Kommunikation im Betrieb?

Eine weitere wichtige Frage. Schließlich unterstützen Austausch, Transparenz und Offenheit hinsichtlich Risiken und Verbesserungspotenzialen das Sicherheits- und Gesundheitsniveau aller Beschäftigten. Lohnenswert ist auch ein Blick darauf, wie mit Fehlern umgegangen wird. Totschweigen sollte man Fehler jedenfalls nicht, denn das Erfassen von Abweichungen und Beinah-Unfällen hilft dabei, künftige Risiken zu reduzieren. Und wie sieht es mit der Beteiligung der Beschäftigten und mit dem Betriebsklima aus? All das wurde in dem Seminar angeschnitten und auch interaktiv erarbeitet.

Eins wurde klar: Die Beschäftigten selbst kennen ihre Arbeitsplätze am besten, und wer ihr Wissen nutzt und sie an Entscheidungen zu Sicherheit und Gesundheit beteiligt, kann effektiver handeln. Als Instrument zur Weiterentwicklung der Zusammenarbeit für mehr Sicherheit und Gesundheit im Betrieb stellten Claudia Preußer und Oliver Nolden die kommmitmensch-Dialogbox vor. Ausgestattet mit einigen neuen Denkanstößen und praktischen Tipps, sollen die Seminarteilnehmenden nun ihrerseits zu Multiplikatoren der kommmitmensch-Kampagne werden und in ihren Betrieben anregen, gemeinsam mit allen Beschäftigten die eigene Kultur der Prävention zu reflektieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. 

Weitere Informationen zur Präventionskampagne:

www.kommmitmensch.de