Direkt zum Inhalt der Seite springen

Unfallkasse Rheinland-Pfalz | Präventionspreis 2022: Süd-RLP


Präventionspreis 2022

Beispielhaftes Engagement für Sicherheit und Gesundheit

Vier Prämierungen im südlichen Rheinland-Pfalz

Acht rheinland-pfälzische Betriebe und Einrichtungen hat die Unfallkasse Rheinland-Pfalz im Rahmen des Präventionspreises 2022 prämiert. Mit guten Konzepten bringen die Preisträger mehr Sicherheit und Gesundheit in den Alltag ihrer Mitarbeitenden oder der in den Einrichtungen betreuten Kindern. Vier der vorbildlichen Einrichtungen und Betriebe befinden sich im südlichen Rheinland-Pfalz. In Landau sensibilisiert der Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb für sichere und gesunde Arbeitsbedingungen durch eine digitale Software zur Erstellung und Prüfung der Gefährdungsbeurteilungen. Die Kita Abenteuerwelt in Guntersblum setzt sich in hohem Maß für die Sensibilisierung der Erziehungsberechtigten beim Thema Sonnenschutz ein und weiß um die Vorbildfunktion von Erwachsenen.

Auch in der Prot. Kita Regenbogen in Germersheim hat man die Bedeutung von Sonnenschutz längst erkannt. Hier setzt man sich mit Plakaten und Veranschaulichungen über Sprachbarrieren hinweg, um die sensible Kinderhaut stets geschützt zu wissen. Mit der Rückengesundheit beschäftigte sich die Kita Alsenborn und zeigt, dass jede Veränderung als Chance genutzt werden kann. Mit dem neuen Kita-Zukunftsgesetz erschienen Änderungen anfangs wie Schwierigkeiten, denen man dort aber mit präventiven Lösungen vorbeugen konnte.


Vorbild beim Arbeitsschutz

Für einen Betrieb mit solch vielen Bereichen wie dem Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau (EWL) ist es nicht immer leicht, alle Standards im Arbeitsschutz zu erfüllen. Dort bietet man sichere und gesunde Bedingungen für alle – egal ob Abwassertechnik, Verwaltung, Straßenreinigung oder Abfallentsorgung. Zentrale Elemente sind hierbei die Gefährdungsbeurteilungen, die für alle Bereiche des EWL individuell aufgestellt werden. Gemeinsam mit einer digitalen Software, die alle Erkenntnisse bündelt und präsentiert, ergibt sich ein Konzept, welches die Mitarbeitenden bereits proaktiv vor Sicherheits- und Gesundheitsgefahren im Entsorgungsbetrieb schützen kann.

Dafür erstellen die Beschäftigten gemeinsam mit den Fachkräften für Arbeitssicherheit sowie den Führungskräften die Gefährdungsbeurteilungen, die daraufhin durch weitere Instanzen geprüft werden und um notwendige Bedienscheine für betriebsspezifische Maschinen ergänzt werden. Auch die Betriebsmedizin muss der Gefährdungsbeurteilung zustimmen und kann auf deren Grundlage die G-Untersuchungen für die Beschäftigten ableiten. Die digitale Anwendung verwaltet hierbei nicht nur die Daten, sondern erinnert Beschäftigte an bevorstehende Untersuchungen sowie die Führungskräfte an die jährliche Erneuerung der Gefährdungsbeurteilung.

„Wir finden: Ein rundum gelungener, weil auf Nachhaltigkeit ausgelegter Ansatz, welchem eine Ehrung durch den Präventionspreis in vollem Maße gebührt. Gerade in Einrichtungen mit vielen heterogenen Tätigkeitsbereichen ist es eine Herausforderung, den Arbeitsschutz über den benötigten Standard hinaus zu gewährleisten. Dies ist dem Entsorgungs- und Wirtschaftsbetrieb Landau mit der Implementierung einer digitalen Anwendung gelungen. Die notwendigen Gefährdungsbeurteilungen sind hier nicht nur garantiert, sondern stets auf dem neuesten Stand. Dieses Engagement ehren wir gern“, betont Dr. Christoph Heidrich, Abteilungsleiter Sicherheit, Gesundheit, Teilhabe – Teilbereich Prävention der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.


Zugunsten der Beschäftigten: Kita Alsenborn setz auf Rückengesundheit

Die Kita Alsenborn nutze verschiedene Auflagen, die sich aus dem neuen Kita-Zukunftsgesetz ergeben, um die Kita rückenfreundlicher zu gestalten. Jahrelang zeigte sich der Schlafraum der Kita mit kleinen Holzbetten sowie passender Bettwäsche wie aus einem Disney-Film – schön, aber weder rückenfreundlich noch platzsparend. Täglich verrückte oder stapelte man die Betten, um zusätzlichen Aufenthaltsraum zu schaffen.

Mit dem neuen Kita-Zukunftsgesetz werden viele Kinder die Kita täglich länger besuchen und die Nachfrage an Schlafplätzen steigt. Daraus ergeben sich verschiedene Probleme: Es wird für Schlaf- und Spielzeiten mehr Raum benötigt und mehr zu waschende Bettwäsche anfallen. Wie soll die Arbeit unter diesen Bedingungen rückenfreundlich bleiben? Die Kita Alsenborn fand eine Lösung für alle Probleme: Mit Faltmatten wurde der gesamte Boden im Schlafraum ausgelegt, während gleichzeitig die Eltern gebeten wurden, ihre Kinder mit Schlafsäcken auszustatten. Anstatt also Betten zu verrücken, Wäsche zu waschen und ständig schwer zu heben, schlüpfen die Kinder zur Schlafenszeit in ihre federleichten Schlafsäcke. Nach dem Schlafen können die Schlafsäcke an gespannten Seilen zum Lüften aufgehangen werden und der mit Matten ausgelegte Raum wird anderweitig genutzt. Wie kommt das Konzept bei den Kindern an? Sie schlafen gut und kuscheln sich gern in ihre Schlafsäcke. Die Kita Alsenborn hat damit ihre Sorgen bzgl. des kommenden Kita-Zukunftsgesetzes gelöst und dazu beigetragen, die in Kitas größte gesundheitliche Belastung – nämlich Rückenbeschwerden – zu reduzieren.

„Maßnahmen, die durch Kreativität und Ideenreichtum verschiedene Probleme gleichzeitig reduzieren, neue und gute Lösungsansätze schaffen und zusätzlich Sicherheit und Gesundheit fördern, begrüßen wir sehr“, freut sich Dr. Christoph Heidrich. „Wir danken der Kita Alsenborn für Ihre Teilnahme am Wettbewerb und wir freuen uns, wenn die Kita vielen Einrichtungen als Vorbild dienen kann und auch andere von solchen cleveren Lösungen profitieren können.“


Sonnenschutz trotz Sprachbarriere in Germersheim

Die Prot. Kita Regenbogen in Germersheim weiß, wie wichtig Sonnenschutz für sensible Kinderhaut ist. Mit ihrer Beteiligung am Projekt „Clever in Sonne und Schatten“, welches im letzten Jahr startete, setzen sie nur einen weiteren Meilenstein, denn Sonnenschutz ist bereits seit 2020 Thema der Einrichtung. Ganzheitlich und nachhaltig integriert sich der Schutz vor UV-Strahlung in den Kita-Alltag. Eine Verstetigung der Abläufe zum Sonnenschutz ist allen Verantwortlichen besonders wichtig – da ist sich das gesamte Kita-Team einig. Die Kinder, die Eltern und die Mitarbeitenden werden zum Sonnenschutz sensibilisiert und inspirieren sich gegenseitig. Neben dem Eincremen der Kinder spielt Sonnenschutzkleidung hier die größte Rolle. Um zu veranschaulichen, wie wichtig Sonnenhüte und langärmlige Shirts im Sommer sind, wird mit den Kindern jeden Morgen der UV-Index gemessen. Die Integration des Themas in den Kita-Alltag (beim Malen, Basteln, Spielen und Bauen) fördert das Verständnis der Kinder weiterhin, obwohl sie in 15 verschiedenen Muttersprachen kommunizieren. 85 Prozent der Kinder in der Kita Regenbogen haben einen Migrationshintergrund. Dennoch gelang es der Kita, alle Familien mit diesem Thema zu erreichen – jede und jeder arbeitet aktiv mit.


Clever in Sonne und Schatten in der Kita Abenteuerwelt: Alle machen mit!

Alle Kinder in der Kita Abenteuerwelt in Guntersblum wissen, wie wichtig Sonnenschutz ist und warum sie auf ihre Haut achten müssen. Erklärungsbedarf gab es hier bei den Erziehungsberechtigten. Sie verlassen sich insbesondere beim Thema Sonnenschutz noch zu sehr auf das Erziehungspersonal. Gemeinsam mit den Kindern wurden im Rahmen des Projektes „Clever in Sonne und Schatten“ Erklärungen in Plakaten festgehalten. Gemeinsam mit dem Sonnenschutz-Clown malten, klatschen, lachten und tanzten die Kinder zum Thema. Neben Plakaten und Erklärungen durch die eigenen Kinder erreichen die Eltern Briefe zum Thema. Ziel ist es, dass die Kinder bereits am Morgen eingecremt und mit Kopfbedeckung in die Kita kommen. So ist von Beginn an wirksamer Schutz gegeben und die Erzieherinnen und Erzieher haben mehr Zeit für Pädagogik.

„Für mich ist es eine besondere Freude zu sehen, wie achtsam die Erzieherinnen und Erzieher Sonnenschutz vorleben“, zeigt sich UK-RLP-Geschäftsführer Manfred Breitbach begeistert. „Die Vorbildfunktion erwachsener Bezugspersonen spielt eine große Rolle im Verhalten der Kinder. Es ist schön zu sehen, dass sich in der Kita Abenteuerwelt nicht nur umfangreich mit dem Schutz vor UV-Strahlung beschäftigt wird, sondern dass alles Gelernte auch vorgelebt wird.“

Mit neuen Sonnensegeln sowie einem Baum, der Jahr für Jahr durch sein Wachstum mehr Schatten spenden wird, können die Kinder sonnengeschützt das Außengelände bespielen.


Seit 2009 prämiert die Unfallkasse Rheinland-Pfalz Einrichtungen und Betriebe, die Arbeitsverfahren, Prozesse oder sonstige Maßnahmen in Sachen Sicherheit und Gesundheit über die rechtlichen Mindestanforderungen hinaus weiterentwickeln.

 

 

 

Stehen auch bei Ihnen die Menschen an erster Stelle?
Verwirklichen Sie Sicherheit und Gesundheit beispielhaft?

Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbung zum Präventionspreis.

Zum Bewerbungsformular

Auszeichnungen im nördlichen Rheinland-Pfalz

Sie interessieren sich für die Gewinnerinnen und Gewinner im nördlichen Rheinland-Pfalz?
Ihre Konzepte und Ideen finden Sie hier:

Zum Artikel